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Definition

In Anlehnung an bereits bestehende Definitionen habe ich versucht, das breite Spektrum eines Burnouts zu erfassen und den Zustand wie folgt zu beschreiben:

Ein Burnout-Syndrom ist ein durch andauernden Beanspruchungsdruck bedingter Zustand ausgesprochener emotionaler und körperlicher Erschöpfung, verbunden mit dem Verlust der Fähigkeit, sich zu erholen. Auch die gedankliche Leistungsfähigkeit ist drastisch reduziert. Neben psychosomatisch bedingten körperlichen Reaktionen zeigen die Betroffenen eine generell zynische Grundhaltung dem Leben gegenüber, Symptome sozialer Erschöpfung und eine hohe Resignationstendenz. Gefühle des Ausgeliefertseins und der inneren Leere verdichten sich im Krankheitsverlauf zu einer Depression.


Burnout in der ICD 10

Burnout wird in der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD 10) nicht als Krankheit deklariert. Burnout wird als „Ausgebranntsein“ und „Zustand der totalen Erschöpfung“ mit dem Diagnoseschlüssel Z73.0 erfasst. Der Abschnitt Z enthält „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen“. Burnout ist also nach dieser Klassifikation ein Einflussfaktor, aber keine eigenständige Krankheit. Als Hauptdiagnose wird gewöhnlich „Depression“ herangezogen.

Ich nehme mir die Freiheit heraus, von „Burnout“ sehr wohl als Erkrankung zu sprechen. Das Burnout-Syndrom geht mit massiven, die Lebensqualität beeinträchtigenden psychischen und körperlichen Symptomen einher. Dieser Leidensdruck, dem die Betroffenen ausgesetzt sind, sollte meiner Meinung nach als das bezeichnet werden, was er wirklich ist: eine schwere, ernst zu nehmende Krankheit.


Die Zahl der Betroffenen steigt

Da Burnout selbst also keine medizinische Diagnose darstellt und das Spektrum der psychischen und physischen Symptomatik breit ist, sind zuverlässige Aussagen darüber, wie viele Menschen in Österreich tatsächlich von Burnout betroffen oder gefährdet sind, schwer zu treffen. Eine unumstößliche Tatsache ist, dass die Anzahl der Frühpensionierungen und der Krankenstände aufgrund psychischer Erkrankungen – darunter fällt statistisch auch das Burnout-Syndrom – in den letzten 15 Jahren massiv angestiegen ist.
Da dies neben dem menschlichen Leid auch einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht, erkennen Unternehmen und Krankenkassen immer häufiger ihren Handlungsbedarf, in Zukunft auch prophylaktische Maßnahmen gegen Burnout-Erkrankungen zu setzen.


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